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am 3. Mai 2019
Veröffentlicht in: Allgemein
Volkskorrespondent

Diethard Möller
.

Arbeiter/innen haben
eine geringere Lebenserwartung

Vol

Diethard Möller

10 Jahre und 8 Monate bei Männern und 8 Jahre und 4 Monate bei Frauen ist der Unterschied bei der Lebenserwartung zwischen Menschen, die wenig Einkommen haben, und Wohlhabenden. Das hat eine Studie des Robert-Koch-Institutes ergeben.

Kein Wunder! Wer hart körperlich gearbeitet hat, trägt früher körperliche Schäden davon und hat dazu oft einen niedrigen Lohn sowie eine noch niedrigere Rente.

Panorama führt in einem Beitrag Rainer H. als Beispiel an. Er fuhr zur See, arbeitete später als Möbelpacker. Mit 55 Jahren ging er in Rente, weil er nach zahlreichen Rückenoperationen nur noch mit Schmerzmitteln leben kann. Seine Erwerbsminderungsrente beträgt 650 Euro, dazu 180 Euro Aufstockung vom Amt. Der Lohn für härteste Arbeit! Und klar ist, dass solche Kolleg/innen eine geringere Lebenserwartung haben. Rainer H. schätzt realistisch ein, dass er höchstens 70 werden wird.

Foto: Screenshot Youtube

Der Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Prof. Rolf Rosenbrock, meinte dazu: „Die Lebenserwartung steigt für die wohlhabenden Menschen in jedem Jahr stärker als für die ärmeren Menschen und deshalb vergrößert sich der Abstand.“

_____________________________________________________________________________
Für den Inhalt dieses Artikels ist ausschließlich die Autorin bzw. der Autor verantwortlich.
Veröffentlichungen sind nur angeschlossenen Medien der Gruppe-Volkskorrespondenz gestattet.

Bilder und Bildunterschriften wurden komplett oder zum Teil von der Red. Hartz-IV-Nachrichten hinzu gefügt.

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am 14. April 2019
Veröffentlicht in: Allgemein
Volkskorrespondent

Klaus Meier

 

Über Armut will doch keiner mehr reden

Vol
Klaus Meier #Dissident

Klaus Meier Dissident

Im heutigen Diskurs der Gesellschaft, geht es schon lange nicht mehr darum Armut zu bekämpfen, abzubauen oder zu verhindern. Sondern nur noch um die Akzeptanz und Abmilderung von Armut.

Die ersten bei diesem gesellschaftlichen Diskurs, sind die Menschen, die in Armut leben. Statt sich gegen ihre Armut zu erheben und für eine gerechte Verteilung des Mehrwertes zu kämpfen, geht es in ihrem Diskurs nur noch darum, wer der „Gute“ und wer der „Schlechte“ Mensch ist, der in Armut lebt. Es gibt keine wirkliche Diskussion mehr darüber, ob die staatlichen Almosen, die eigentlich Armut verhindern sollen, für ein menschenwürdiges Leben reichen. Wer mit den Almosen der Gesellschaft nicht auskommt, ist schlicht selber Schuld und gehört zu den „Schlechten„. Und wer mit den Almosen der Gesellschaft in Armut überleben kann, hat es sich in der sozialen Hängematte bequem gemacht und gehört auch zu den „Schlechten„. Es geht nur noch darum nicht selber Arm zu sein und das Beweist man in dieser Gesellschaft, in dem man einer Erwerbstätigkeit nachgeht. Ob man von dieser dann auch seine Existenz sichern kann, ist schon längst völlig unerheblich. Denn der Konsens in der heutigen Gesellschaft ist: wer einer Erwerbstätigkeit nachgeht, kann gar nicht Arm sein.

Die zweiten bei dieser gesellschaftlichen Faktenverleugnung, sind Menschen, die sich als Lohnsklaven in unserer kapitalistischen Gesellschaft versuchen zu behaupten. Arm ist bei ihnen nur, wer keine Erwerbstätigkeit hat. Und wer von Almosen, Spenden und Transferleistungen abhängig ist, ist einfach nur zu faul für eine Erwerbstätigkeit. Denn wer Erwerbstätigkeit sucht, findet schließlich welche. Armut ist für sie nur ein Zeichen vom individuellen Versagen. Diese Menschen spenden, was sie nicht brauchen, damit sie sich selber nicht Arm fühlen. Sie sind es die lieber verurteilen, als verurteilt zu werden. Sie sind die Lohnsklaven der kapitalistischen Gesellschaft, die zwar nicht Arm sein wollen, aber schon längst zu den anderen Armen dieser Gesellschaft gehören.Mülleimer

Die dritten und letzten bei dieser gesellschaftlichen Ausbeutung sind die Ausbeuter selber. Sie partizipieren an der kapitalistischen Ausrichtung der Gesellschaft. Die Ausbeuter wissen, dass die Armut einer der systemrelevanten Komponenten des Kapitalismus ist. Denn nur Menschen in einer Notsituation lassen sich Nötigen. Aber sie wissen auch, dass die Armut eine Gesellschaft spaltet. Was zu einer Erhebung, der wirtschaftlich Abgehängten führt. Darum nutzen sie Spenden und Almosen aus dem Mülleimer der kapitalistischen Überproduktion, um Armut zu relativieren und zu verharmlost. Damit wird der gesellschaftliche Diskurs manipuliert. Spenden und Almosen dienen dem Kapitalismus als Mittel um Ausbeutung und Armut zu verharmlosen. All das führt dazu, dass die Armut eine immer breitere Akzeptanz in der Gesellschaft findet, solange man als Individuum nicht selber davon betroffen ist.

Darum ist es unserer aller Aufgabe den gesellschaftlichen Diskurs wieder auf das Wesentliche zu lenken. Die Bekämpfung, den Abbau und der Verhinderung von Armut und damit aufhören uns um den Mülleimer der Gesellschaft zu streiten, zur Belustigung der Ausbeuter.

Erstveröffentlichung auf Facebook #Dissident

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2 Kommentare
am 5. Februar 2019
Veröffentlicht in: Allgemein, Diskriminierung

Kein Mensch ist Arbeitslos

Warum man es Erwerbslos nennen sollte und nicht Arbeitslos

 

Klaus Meier #Dissident

Klaus Meier Dissident

Der Begriff „arbeitslos“ kam in Deutschland ca. um 1890 auf. Aber schon damals lehnten Verbände der Freien Wohlfahrtspflege, den Begriff „Arbeitslos“ ab. Da es zu viele Tätigkeitsformen gibt, die ohne Entlohnung sind. Darum sollte man den Begriff „Erwerbslos“ nutzen.

Hier nur ein paar Beispiel: Allgemein das Ehrenamt, Eltern die für ihre Kinder da sind, Menschen die sich für andere Menschen engagieren, und so weiter. Selbst Karl Marx machte schon lange vor 1890 einen Unterschied zwischen konkreter Arbeit, die dem Zweck der individuellen Bedürfnisse und der Bedarfsbefriedigung diente und der entfremdeten Arbeit, die die Arbeiterklasse zur Abgabe ihrer Arbeitskraft nötige, der Erwerbstätigkeit.

kein mensch ist arbeitslos

Dazu kommt, dass nicht erst seit dem Herr Franz Müntefering (SPD) mit der Aussage „Wer nicht arbeiten, soll auch nicht essen“ und „Nur wer arbeitet, soll auch essen“ gegen Menschen ohne Erwerbstätigkeit, der Begriff „Arbeitslos“ genutzt wird um zu diskreditiert. Der Begriff „Arbeitslos“ war und ist schon immer ein Synonym für Faulheit gewesen. Wir kennt sie doch alle, diese Stammtischparolen des Neoliberalismus, „Arbeitslose sind nur faul“ oder „Arbeitslose leben nur auf unsere Kosten“ oder „Arbeitslose haben es sich in der sozialen Hängematte bequem gemacht“ oder „wer Arbeiten will, findet auch welche“ und so weiter. Die Liste ist lang, mit der man den Begriff „Arbeitslos“ in der Gesellschaft immer wieder als Synonym für Faulheit etabliert.

Warum sollte man es aber Erwerbstätigkeit nennen? Erwerben bedeutet, sich etwas aneignen, etwas in seinen Besitz bringen. Tätigkeit bedeutet eine sowohl körperliche als auch geistige Erbringung von Leistung. Also, mit der Erbringung von Leistung, erwirbt man Besitz. Im Fall von Erwerbstätigkeit muss das nicht zwangsläufig das Zahlungsmittel „Geld“ sein. Auch wenn das der Standard ist bei einer Erwerbstätigkeit.  Denn auch Nahrung und andere wirtschaftliche Vorteile gelten als Einkommen. Man brauch sich nur mal das Sozialgesetzbuch (SGB) ansehen, was da alles auf ALGII als Einkommen angerechnet wird. Darum ist die Bezeichnung Erwerbslos, nicht nur genauer, sondern auch nicht diskriminierend. Denn kein Mensch ist Arbeitslos.

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am 30. Januar 2019
Veröffentlicht in: Allgemein

Verrückt per Gesetz

Eigentlich ist es doch kein Wunder, dass man durch Hartz4 verrückt wird.

 

Klaus Meier #Dissident

Klaus Meier Dissident

Seit 10 Tagen wusste ich es, die unguten Gefühle und Depressionen, die ich seit Monaten schon verstörte, gaben sich zu erkennen. Diese Gefühle und Depressionen, waren das Resultat der Tage, in denen ich auf die nächste Einladung von Jobcenter wartete. In den 10 Tagen vor dem Termin, habe ich jeden Tag, immer wieder, alles noch mal kontrollierte. Hatte ich auch alles was in der Eingliederungsvereinbarung gefordert wurde erfüllt? Bewerbungen, Unterlagen, Kontoauszüge, Nachweise und so weiter?

Was sollte ich anziehen, was war noch nicht so verschließen, dass man sich damit sehen lassen konnte? Vor dem Spiegel versuchte ich mir die Haare zu schneiden, um das Geld für den Frisör zu sparen, aber daraus wurde nichts. Das hieß dann 15 € für den Frisör. Also 3 Tagessätze dafür, dass ich nicht wieder wegen meinen Haaren vom Sachbearbeiter zurechtgewiesen wurde. Immer wieder, ließ ich den letzten Termin im Jobcenter, in meinem Kopf noch mal ablaufen, um mich auf den nächsten vorzubereiten. Versuchte zu analysieren was man besser machen kann. Mit was man den Sachbearbeiter nicht verärgert. Sich selber nicht in die Schusslinie einer Gesetzgebung bringt. Der Höhepunkt der unguten Gefühle und Depressionen, war erreicht als ich an der Tür zum Sachbearbeiter klopfte.

Und jetzt? Jetzt ist dieser Termin vorbei. Ich sitze zu Hause und könnte Bäume ausreißen. Ich fühle mich Manisch, wie einer der gerade im Lotto gewonnen hat. Keinen Druck mehr, kein Stress, keine Ängste. Nur noch ich und diese unterschriebene Eingliederungsvereinbarung in der Hand. Ein Stück Papier, welches mir sagt: für die nächsten paar Monate bis du erst mal wieder in Sicherheit. Aber das Ganze fühlt sich falsch an. Denn ich wusste doch schon heute, dass es mir in ein paar Tagen wieder schlecht geht. Wenn die unguten Gefühle und Depressionen wieder kommen bis zum nächsten Termin beim Jobcenter.

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am 25. Januar 2019
Veröffentlicht in: Allgemein, Sanktionen

Michael Hillerband

Verteidiger des Hartz IV-Systems bleiben hartSklavengaleere des Arbeitsamtes

Michael Hillerband

Am 22. Januar 2019 hat das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung des DGB in Berlin eine Veranstaltung zur Zukunft des Hart IV-Systems durchgeführt.

Offensichtlich sollte der gerade durch die Agenda 2010 des Autokanzlers Gerd Schröder im Sinkflug sich befindenden SPD unter die Arme gegriffen werden. Die SPD denkt ja angeblich über eine großen „Sozialstaatsreform“ nach und will angeblich weg von Hartz IV.

Diese Veranstaltung des DGB sollte der SPD bei dieser „volksnahen“ Neuausrichtung helfen. Herausgekommen ist, dass an Hartz IV festgehalten wird und lediglich ein paar taktische Schwenks vorgeschlagen werden.

Insgesamt eine Veranstaltung, die erneut die Verquickung von SPD und DGB-Spitze beweist. Und somit eigentlich kein Grund für eine Pressemeldung. Wäre da nicht die erstaunliche Offenheit, mit der die Referenten die Mechanismen hinter dem »Arbeitsmarktwunder« benannten:
„… Das »Sicherheitsgefühl« der Beschäftigten sei »massiv eingeschränkt« worden, es gebe eine »Abstiegsangst« bis tief hinein in die »Mitte der Gesellschaft«, oftmals prekäre Arbeitsplätze seien durch Lohnverzicht und Dequalifizierung erkauft worden. Aber auch den Beschäftigten, die nie erwerbslos geworden seien, habe die Hartz-IV-Gesetzgebung geschadet: Ihre Verhandlungsmacht sei gemindert, die Reallohnentwicklung in der Folge gebremst worden oder sogar rückläufig. …“ (Junge Welt, 23.01.2019).

Dieser Analyse ist nichts hinzuzufügen. Die SPD wird weiterhin der treue Wachhund der kapitalistischen Republik bleiben, sie wird mit nett klingenden Floskeln die Schikanen der Herrschenden gegen die Erwerbslosen und für prekäre Beschäftigung verteidigen.

In den Gewerkschaften müssen wir dagegen Front machen:
Nein zu Erwerbslosigkeit und Niedriglohn! Nein zu Hartz IV und Lohnzurückhaltung!
Für spürbare Lohnerhöhungen! Für Arbeitszeitverkürzungen für alle!
Für die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich!

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